Sardinien – Insel mit Geschichte
Sardinien ist nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Sie ist gleichzeitig – und ebenso wie Sizilien – eine autonome Region mit der Hauptstadt Cagliari. Die Insel hat ihre eigene Sprache, das Sardische, das von den Einwohnern in mehreren Dialekten gesprochen wird. In der Stadt Alghero wird Katalanisch gesprochen. Amtssprache ist aber das Italienische. Die Besiedlung Sardiniens reicht mindestens 150.000 Jahre zurück, denn aus dieser Zeit wurden die ältesten menschlichen Knochenfunde gemacht. Die Insel war wie die gesamte Region den verschiedenen Bevölkerungszu- und -abzügen von u.a. Puniern, Römern, Ostgoten und Arabern ausgesetzt. Alle hinterließen ihre kulturellen Spuren, zu denen auch Einflüsse auf die Küche zählten.
Die kulinarischen Höhepunkte Sardiniens
Die Römer brachten die Tradition des Pecorino nach Sardinien. Dieser Schafskäse ist in ganz Italien verbreitet, aber jede Region kennt ihre eigene Variante. Die sardische Variante heißt demzufolge Pecorino sardo oder Pecorino susardu. Je nach Reifegrad kann er als Tafelkäse oder wie Parmesan als Reibekäse verwendet werden. Wie in den meisten italienischen Regionen werden auch in Sardinien Oliven angebaut. Eine der sardischen Ölmühlen ist die Oleificio Argei, deren Olivenöl extra vergine in diesem Jahr von den Experten des Feinschmeckers auf den 2. Platz in der Kategorie mittelfruchtiger Öle gewählt wurde.
Die typischen Olivensorten der Insel sind Mallocria, Semidana, Pitz e Caroga und Pibiredou. Auf für ihre Weine ist die Mittelmeerinsel bekannt, z.B. der rote Cannonau aus Grenache-Trauben und der weiße Vernaccia di Oristano mit seinen Aromen von Mandelblüte.
Die Wirtschaft Sardiniens
Für die Mittelmeerinsel Sardinien ist neben der Landwirtschaft, die die oben genannten Spezialitäten hervorbringt, der Tourismus von großer Bedeutung. Die geschichtsträchtige Insel bietet dem kulturell interessierten Besucher Bauten und Ruinen aus vergangenen Zeiten, aber auch die Sonnenanbeter kommen an den Stränden mit dem türkisfarbenen Wasser nicht zu kurz. Die Felsen bieten für Kletterer immer wieder eine Herausforderung. Daneben hat sich Sardinien auch in der Informationstechnik einen Namen gemacht. Ebenfalls nicht zu verachten ist die Bedeutung der Korkproduktion auf der Insel, die nicht zuletzt wegen der guten Dämmeigenschaften des nachwachsenden Rohstoffs in der heutigen Zeit an Bedeutung gewonnen hat.