Rebsorte Pecorino
Pecorino kannten die meisten bisher sicherlich als Käse, den italienischen Schafskäse aus dem Latium (Pecorino romano), Sardinien (Pecorino sardo), der Toskana (Pecorino toscano) und anderen italienischen Regionen. Doch Pecorino ist auch der Name einer Rebsorte. Diese ist in Mittelitalien verbreitet: Man findet sie in Marken (Provinzen Ancona, Ascoli Piceno und Macerata), den Abruzzen (Provinzen Chieti, L’Aquila und Teramo), dem Latium (Provinz Chieti) und Umbrien. Im Jahr 2000 hatte Marken den Hauptanteil der Anbaufläche, die insgesamt 87 ha beträgt. Es wird vermutet, dass die Rebsorte aus Marken stammt. Angeblich soll der Name daher rühren, dass Schafe (italienisch pecora für Schaf) die Weintrauben von den Rebstöcken fressen.
Die weiße Rebsorte Pecorino ist frühreifend, erbringt jedoch nur niedrige, schwankende Erträge. Allerdings ist sie wenig anfällig für typische Weinkrankheiten wie Mehltau und Falscher Mehltau.
Weißwein aus der Pecorino-Traube
Weißweine, die aus der Pecorino-Traube gewonnen werden, sind sehr fruchtig mit deutlichen Noten der Williams-Birne sowohl im Duft als auch im Geschmack. Die Weine haben einen guten Mineralgehalt und eine ausgeprägte Säure, die allerdings teilweise von der Weichheit überdeckt wird. Pecorino Weißwein ist von einer tiefgelben Farbe. Charakteristisch ist außerdem eine angenehme Bitternote, die im Mund lange anhält. Der erste Winzer, der Pecorino für seinen Offida DOC verwendete, soll Guido Cocci Grifoni gewesen sein.