Südtiroler Honig aus den Alpen von der Imkerei Pichler

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Die Fahrt zu den Pichlers war bisher die abenteuerlichste, die ich auf meinen Besuchen bei den Erzeugern erlebt habe: Zunächst auf schon schmalen Asphaltstraßen bis zu Bergstation, von dort mit der Gondel, oben weiter auf einem Feldweg. Irgendwann kamen wir dann mit unserem „Stadtauto“ nicht mehr weiter und wurden von Wolfgang in seinem robusteren Wagen über einen Wanderweg zu den Bienen gefahren. Das Interview führten wir inmitten der umherschwirrenden Bienenschwärme. Für jemanden mit Angst vor Bienen wäre das absolut nichts gewesen. Wolfgang erzählte uns auch, dass er etwa 50 Mal am Tag gestochen wird, dass aber seine Haut daran gewöhnt sei und gar nicht mehr anschwelle. Als er uns seine Arbeit erklärte, trug er auch keinerlei Schutzkleidung. Eigentlich entsprach er so gar nicht dem Bild eines Imkers, aber es war unglaublich interessant, ihm bei der Arbeit zusehen zu können.

Wolfgang Pichler führte uns zu einem Standort seiner Bienenstöcke und erzählte uns dabei Einiges über das Imkerhandwerk und Honig. Sein Imkerbetrieb besteht seit über 20 Jahren. Wenn im Frühjahr alles in Blüte steht, muss er die Bienenvölker so nah wie möglich an die Blüten heranbringen. So haben die Bienen keine große Auswahl und sammeln möglichst nur Nektar von einer Pflanzenart. Der Blütenhonig wird dadurch besonders rein.

Südtiroler Honig
Das Panorama um die Imkerei

Vermischungen kann man selbstverständlich nicht völlig ausschließen und daher heißt der Honig vom Pichlerhof eben auch Blütenhonig. Diese Bezeichnung bedeutet nämlich, dass Nektare von verschiedenen sogenannten Trachtpflanzen enthalten sind. Es gibt aber auch Honige, die direkt nach einer bestimmten Trachtpflanze benannt sind, z.B. Limonenhonig von der Zitronenblüte, Eukalyptushonig und viele mehr. Oft sind Honige für bestimmte Regionen typisch, wie der Eukalyptushonig für Italien, Lavendelhonig für Frankreich oder Moltebeerenhonig für Lappland.

Honig aus den Alpen
Wolfgang Pichler bei der Arbeit

Waldhonig hingegen wird überhaupt nicht aus Nektar gewonnen, sondern aus Honigtau. So werden die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Pflanzenläuse genannt, nachdem sie von den Honigbienen verarbeitet wurden. Daher hat der Waldhonig oft auch eine dunklere Farbe als die meisten Blütenhonige (außer z.B. Kastanienhonig). Das war zum Beispiel etwas, was ich nicht wusste. Erstaunlich, was die Natur so alles hervorbringt! Tannenhonig gehört zum Beispiel auch zu dieser Sorte Honig. Klar, die wachsen ja auch meistens im Wald. Der Name „Honig“ leitet sich übrigens von einem Wort ab, das goldfarben bedeutet.

Bienenwaben
Bienenwaben

Wolfgang Pichler erzählte uns auch von dem Trick, mit dem die Bienen am Wegfliegen gehindert werden. Mit einer Maschine wird Rauch in den Bienenstock geleitet, so dass die Bienen glauben, dass es brennt. Sie versuchen, das wertvollste, was sie haben, in Sicherheit zu bringen: den Honig. Da sie ja keine kleinen Reiseköfferchen haben, ist die einzige Möglichkeit, ihn zu essen. Dadurch werden sie schwer und können nicht mehr weit fliegen. Da geht es den Bienen auch nicht anders als uns Menschen.

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2 Kommentare
  1. Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ein tolles Konzept verfolgt Ihr da- Gratulation zu so viel Sinn für Qualität und Herkunft. Ich selbst wäre froh Händler in unserer Nähe zu haben, die mit ebensolcher Hingabe einkaufen.

    Was das Thema Honig anbelangt gehe ich demnächst mit meinem ersten Volk ins Imkerleben. Interessant auch der Trick mit dem „Brandalarm“ für die Bienen, damit diese nicht wegfliegen. Dann ist doch aber der Honig weg?!

  2. @Larissa: Wenn die Bienen den Honig essen und deshalb zuviel Gewicht zum Fliegen haben, können Sie ja auch nicht mit dem Honig wegfliegen. Ich denke, dass die Bienen nicht den kompletten Honigvorrat aufessen können. Das wäre wohl etwas zu viel des Guten.