Mistelzweige zur Weihnachtszeit

Mistelzweige zur Weihnachtszeit

Mistelzweige – eine englische Tradition?

Aus britischen und amerikanischen Fernseh- und Kinofilmen ist uns die Tradition des Mistelzweiges, der zur Weihnachtszeit über der Eingangstür aufgehängt wird, gut bekannt. Heute möchte ich einmal näher auf diese Tradition eingehen und sie versuchen zu erläutern.
Traditionell wird also innen über der Eingangstür ein Mistelzweig aufgehängt und wenn jemand klopft oder klingelt und ein Hausbewohner die Tür öffnet, können sich die beiden küssen. In Filmen wird das gern für komödiantische Einlagen verwendet.
Seit ein paar Jahren kann man auch auf deutschen Weihnachtsmärkten Mistelzweige kaufen, um die Wohnung weihnachtlich zu schmücken.

Weihnachtliche Mistelzweige
Weihnachtliche Mistelzweige

Misteln in der Mythologie

Misteln und Mistelzweige sind in der europäischen Mythologie schon lange verwurzelt. So wird ein Mistelzweig in der Sagenwelt um den griechischen Helden Äneas erwähnt.
Auch im Mittelalter findet man hin und wieder Hinweise in der Literatur um die Bedeutung der Misteln im Volksglauben. So wird die Pflanze in der Prosa-Edda erwähnt und in der gesamten nordischen Sagenwelt taucht immer mal wieder ein Schwert mit dem Namen Mistelzweig auf. Fans der Comicserie Astereix & Obelix wissen, dass der Druide Miraculix mit seiner goldenen Sichel immer wieder in den Bäumen des Waldes nach Misteln als Zutat für den berühmten Zaubertrank sucht.
Vermutlich steckt hinter dieser magischen Zuschreibung die biologische Besonderheit des Mistel, die als Parasiten in Laubbäumen existieren und zudem immergrün sind. Wie bei dem klassischen Weihnachtsbaum, der Tanne, wurde wahrscheinlich das immergrüne Wesen der Misteln im Winter als eine Art Wunder angesehen.

Misteln in Bäumen im Winter
Misteln in Bäumen im Winter

Mistelzweige als Symbol der Fruchtbarkeit

Die Tradition des Küssens unter dem Mistelzweig stammt aber eigentlich gar nicht aus England, sondern ihr Ursprung wird in Skandinavien vermutet. Als immergrüne Pflanze, die während der kühlen und tot wirkenden Jahreszeit grünt und Früchte trägt, wurde die Mistel ein Symbol der Fruchtbarkeit und der Männlichkeit. Der amerikanische Schriftsteller Washington Irving beschrieb 1820, dass der junge Mann, der unter dem Mistelzweig eine junge Frau küsst, jedes Mal eine Beere aus dem Zweig pflückt. Sobald alle Beeren aufgebraucht sind, erlischt auch das Privileg des Küssens unter dem Zweig. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass der klebrige Saft der weiß-transparenten Beeren mit dem menschlichen Samen in Verbindung gebracht wird und so der Zusammenhang zur männlichen Fruchtbarkeit hergestellt wird.

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